Weiterbildung für Freelancer: Wer fördert?
Weiterbildung liegt voll im Trend: Noch nie zuvor haben hierzulande so viele Menschen Kurse, Seminare und Co. besucht wie im Vorjahr. Unter bestimmten Voraussetzungen können Freelancer auch Zuschüsse vom Staat erhalten, um ihr Wissen zu erweitern. Doch nicht jeder Kurs lohnt sich gleichermaßen.
Globalisierung, demografischer Wandel und die wachsenden Anforderungen einer Wissensgesellschaft führen zu zunehmenden Veränderungen. Diese sind nicht nur für den Einzelnen eine Herausforderung, sondern auch für den Erfolg einer Wirtschaft und die Zukunft einer Gesellschaft. Zudem führen solche Veränderungen dazu, dass berufliche Weiterbildung und Lernen in jeder Lebensphase nicht mehr nur eine Möglichkeit sind, sondern vielmehr eine Notwendigkeit darstellen: Denn nur wer sich kontinuierlich in jeder Lebensphase weiterbildet, vorhandene Kenntnisse vertieft oder neues Wissen erwirbt, kann den steigenden Anforderungen gerecht werden und neue Herausforderungen bewältigen.
Getrieben durch die gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen hat das Konzept des Lebenslangen Lernens auch in der Praixs an Bedeutung gewonnen. So haben sich laut Angaben von TNS Infratest Sozialforschung im Jahr 2012 so viele Menschen weitergebildet wie noch nie zuvor.
Förderungsmöglichkeiten nutzen
Viele Unternehmen haben den Nutzen beruflicher Weiterbildung erkannt und bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Selbständige ohne festes Arbeitsverhältnis sind hier deutlich benachteiligt, da die Kosten nicht vom Arbeitgeber übernommen werden. Für Freelancer stellt sich folglich die Frage, mit welchen Mitteln eine Fortbildung finanziert werden kann.
Einige Bundesländer haben Programme, die sich speziell an Unternehmen richten, die in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren. Doch auch auf Bundesebene finden sich Förderprogramme, die von Selbständigen in Anspruch genommen werden können. So haben Angestellte und Selbständige gleichermaßen bundesweit Anspruch auf die so genannte Bildungspramie. Das ist eine Art Prämiengutschein, mit dem die Hälfte der anfallenden Weiterbildungskosten mit einem Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro gefördert werden können. Dabei gelten jedoch bestimmte Einkommensgrenzen.
Auf Landesebene findet sich beispielsweise ein Förderprogramm für Fachkurse in Baden-Württemberg. Die Förderung kann auch von Freiberuflern beantragt werden, setzt jedoch voraus, dass es sich dabei um Fachkurse handelt, die Management-Kenntnisse, technische Entwicklung oder berufsspezifisches Fachwissen (z.B. Projektmanagement) vermitteln. Wird der Förderantrag genehmigt, kann der Antragsteller mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Teilnahmegebühr rechnen.
Weiterbildungsdatenbanken geben Überblick
Trotz der Möglichkeit, einen Zuschuss zu den eigenen Weiterbildungskosten zu beantragen, ist nicht jeder Lehrgang oder Kurs in gleichem Maße finanzierbar. Hohe Kosten lohnen sich zudem nicht für jede Weiterbildung – hier gibt es große Qualitätsunterschiede.
Um sich einen Überblick über vorhandene Weiterbildungsmöglichkeiten zu verschaffen, lohnt sich oftmals der Besuch einer Weiterbildungsdatenbank. Hierbei lassen sich Weiterbildungen im Hinblick auf Kosten, Dauer oder inhaltliche Schwerpunkte miteinander vergleichen.
Interessierte können sich zudem über E-Learning-Angebote oder Video-Schulungen informieren, die eine flexible Alternative zum traditionellen Präsenzseminar darstellen. Solche Online-Weiterbildungen ermöglichen das Lernen an jedem Ort und zu jeder Zeit. Und nicht nur das – denn in der Regel sind sie auch deutlich preiswerter, als ihre klassischen Konkurrenten.
Für welche Möglichkeit man sich auch entscheidet: Gründliche Recherche und ein Vergleich lohnen sich auf alle Fälle – und schonen nicht nur die Geldbörse.
Autor
Luisa Solms arbeitet als Redakteurin bei Springest.de und studiert Psychologie in Bonn. Wenn sie momentan nicht über ihrer Bachelorarbeit sitzt, schreibt sie zu Themen rund um Psychologie, Karriere, Weiterbildung, persönliche Entwicklung und das Arbeitsleben.